WOHNKÜCHE KASEL

WOHNKÜCHE IN EINEM GRÜNDERZEITHAUS

Auszug aus der Veröffentlichung in „ARCHIDUC - magazine d'architecture luxembourg“ (numéro 6 Printemps/Été 2013): „Die neue Wohnküche liegt im Raum des Hauses, in dem sich schon früher die alte Küche befand. Um den Raum zu vergrößern und die Zugangswege zu verbessern, wurde eine Trennwand entfernt. Gleichzeitig  wurde so der Raum besser natürlich belichtet. So entstand Raum für eine „Essecke“ mit einem Tisch für alle Familienmitglieder. Die Küche setzt sich aus einer kleinen, zentralen Insel aus Corian und einer Wand zum Verstauen aller Haushaltsgeräte zusammen. Diese Wand ist in der Lage all diese Elemente zu verstecken, sobald die Innenwand geschlossen ist. Die Bauherrenfamilie hatte eine  recht  ungewöhnliche Anfrage für die Realisierung seiner Küche. Sie wünschte eine Kontinuität zwischen dem Bodenparkett und der Verkleidung der Wand. Hierfür wurde  sowohl für das Bodenparkett als auch für die Verkleidung der Wand das gleiche Eichenholz verwendet, wodurch dieses Material auf kreative und edle Art und Weise verarbeitet werden konnte.  Die gleiche Breite der Bretter wurde gewählt, damit wenn die Schranktüren und Fächer geschlossen sind, eine perfekte Kontinuität zwischen Boden und Wand entstehen. Die offenen Türen offenbaren Nischen in denen  elektronische Haushaltsgeräte verstaut werden können. Das Innere der Nischen ist ebenfalls aus Corian und wird durch indirektes  Licht beleuchtet. Im unteren Teil befinden sich Schubladen, in den oberen  Teilen Schränke mit Flügeltüren, die sich nach obenhin öffnen. Im mittleren Bereich sind die Türen der Nischen komplett in die Einrichtung eingelassen, damit die Türen visuell verschwinden sobald die Küche geöffnet ist.

Projektart:

Beauftragung

Bauherr:

privat

Leistungsphasen:

1–9

Ort:

Kasel

Zeitraum:

2012

Status:

fertiggestellt

Fotograf:

Veröffentlichungen:

ARCHIDUC magazine d'architecture luxembourg, numéro 6 Printemps/Été 2013

Alle Ecken und Kanten der zentralen Kochinsel aus Corian sind abgerundet, was sich als eine große technische Herausforderung entpuppte. Sie  beherbergt  eine Arbeitsfläche und eine Induktionskochplatte. Um zu verhindern, dass eine Dunstabzugshaube das harmonische Bild stört, entschied sich der Eigentümer dazu zwischen den Kochplatten einen Abzug mit Kohlefilter  zu installieren, der sich nach untenhin öffnet. Darum musste Platz unter den Platten mit eingeplant werden, um dort das technische System dieser Ventilation mit geschlossenem Kreislauf zu installieren. Außerdem befindet sich auch ein Spülbecken in der Kochinsel. Dieses ist mit zwei weiteren, kleineren Becken mit Deckel ausgestattet, wovon eines luftdicht verschlossen und tragbar ist. Dieses ist für Kompostmüll vorgesehen. Die runden  Steckdosen sind aus Edelstahl und versteckt an der Seite der Insel angebracht um mehr Diskretion zu erzeugen. Im unteren Teil der Insel finden sich Schubläden, eine Spülmaschine und Platz für einen Abfalleimer zur Mülltrennung. Die allgemeine Form der Insel ist an den Kanten abgerundet und an den Seiten schräg abgeschnitten, diese Maßanfertigung ist das Ergebnis zahlreicher kreativer Diskussionen.
Für die „Essecke“ wurde eine Sitzbank entlang der Wand entworfen. Ihre Form gleicht sich der der zentralen Insel an. Unter dieser wurde Stauraum geschaffen, gleichzeitig ist die Heizung hier untergebracht. Für die direkte Beleuchtung sorgen künstliche Lichtquellen an der Decke. Die Beleuchtung unter der Insel übernimmt diese Form. Außerdem gibt es indirektes Licht oberhalb der  Möbel, der Holzwand sowie der Nischen und auch der Essbereich verfügt über indirekte Beleuchtung.
In der Vertiefung  neben dem Essbereich findet man eine weitere Wand mit integriertem Schrank sowie eine Tür auf der Rückseite, die einen Zugang zu einem Abstellraum hinter der Wand schafft. Die Tür auf der Seite bleibt sehr diskret und integriert sich harmonisch in den Gesamtkontext. Die restlichen Wände wurden weiß lackiert und antworten somit harmonisch auf das Corian.
Letztendlich dominieren zwei Eindrücke: der natürliche (Holz des Fußbodens und der Wände) und  der künstliche (Corian der Kochinsel und Lack der Wand), aber in beiden Fällen zeigen die ausgesuchten Werkstoffe eine starke Materialität und eine gewisse Sinnlichkeit.“